Im Rahmen des Unterrichts zum Thema „Menschen mit Behinderungen“ haben wir heute Nachmittag zwei Stunden damit verbracht, uns in die Lebenswelt blinder Menschen einzufühlen. Die Abdeckungen auf den Augen erlaubten bestenfalls eine schwache Hell-/Dunkelunterscheidung. Zu wenig, um ohne Hilfe die Orientierung zu behalten. Bei den Übungen im Garten und im Haus konnten die SchülerInnen erleben, wie sich die Umwelt je nach Größe des Raumes akustisch und taktil verändert – für manche Schülerinnen und Schüler eine sehr intensive Erfahrung und eine Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Emotionen.
Bei der Nachbesprechung wurde dies so beschrieben: Nichts mehr zu sehen ist wie plötzlich von der Welt abgeschnitten zu sein. Trotz der vielen anderen um sich herum, auf einmal auf sich selbst gestellt zu sein, dankbar für jede Person, die einen unterstützt. Alltägliche Dinge, wie das Binden von Schuhbändern oder das Streichen einer Marmeladensemmel werden neu erfahren und das Gelingen ist ein besonderer Erfolg.
Sich auf diese Situationen einzulassen und durchzugehen, obwohl es mit unguten Gefühlen verbunden ist, war eine mutige Sache und interessante Erfahrung. Dazu und hat dieses Erlebnis (hoffentlich) Respekt und Anerkennung für die Leistungen, die blinde Menschen im Alltag vollbringen, gebracht.