Am letzten Schultag vor Ostern feierten wir die
vorösterliche Feier unter dem Motto „Wir dürfen nicht mitleiden, aber wir können mitfühlen“ im Kreise des Herrn Direktors Helmut Bitschnau, MMag. Christof Eisl vom mobilen Kinderhospiz in Salzburg und der ganzen Schulgemeinschaft. In der Betrachtung des Bildes von Jesu Begegnung mit Veronika ließen sich die Schülerinnen und Schüler auf die Meditation ein: Veronika verkörpert hier die Nächstenliebe durch ihre Nähe zum leidenden Herrn Jesus Christus, ihr Mitgehen, durch ihr Einlassen auf den Schmerz und ihr Mitgefühl.
Wir redeten vom Leiden und vom Mittragen solchen Leids, aber nicht als Mitleid, sondern als Mitfühlen, also von der Fähigkeit, den Schmerz des anderen zu erfassen und zu begreifen – und wenn möglich, Wege aus dem Leid heraus zu zeigen. Die Schüler und Schülerinnen setzten sich mit dem Leid der Sterbenden im Hospiz (aber auch von Heimatlosen, Flüchtlingen, Obdachlosen, Ausgeschlossenen, Armen, Einsamen, Arbeitslosen, Alten) und von Milderungsmöglichkeiten dieses Leids als Mitfühlen in ihren Texten auseinander und brachten dann in der Feier ihre ausformulierten Gebete selbst vor. Das Mitfühlen wurde als Überwindung des eigenen Egoismus und der Selbstsucht aufgezeigt, Offenheit für den Schmerz der anderen, sich Einlassen auf solche Menschen und Vermittlung des Gefühls von Wertschätzung, Geborgenheit und Respekt definiert. Es ist den Schülern und Schülerinnen bewusst geworden, dass solches Mitgehen als Mitfühlen von großer Herausforderung gekennzeichnet ist, dass sie mutig werden, den Weg mit Leidenden gemeinsam zu gehen trotz der oftmals erlebten eigenen eingeschränkten Möglichkeiten: darum ist die Wahrnehmung der eigenen Grenzen und ein achtsamer Umgang mit jenen umso wichtiger. Die ganze Feier wurde wunderschön vom begeisterten Mitsingen der ganzen Schulgemeinschaft unter der musikalischen Leitung von unserem Herrn Musiklehrer Kurt Buttinger umrahmt. Am Ende der Feier wurde ein Scheck an Papageno, dem mobilen Kinderhospiz in Salzburg übergeben. Die Schüler und Schülerinnen stellten diverse Aktionen vor, um Spendengelder in der Fastenzeit zu lukrieren, und jede Klasse überreichte ihre eigenen Spende in symbolischer Form einer gestalteten Träne unter Begleitung von Frau Brigitta Grießl. Herr MMag. Christof Eisl betonte bei der Scheckübernahme die Wichtigkeit jeder Spende als Ausdruck des Tröstens und des Tränenabwischens nach dem Beispiel Veronikas.
Schenke, Herr, uns allen, den Osterfrieden, der uns nicht ruhig sein lässt, der Heil und Kraft und Glück bedeutet, schenke den Osterfrieden, der uns die Leidenden unter uns erkennen lässt, der uns Mut, Kraft und barmherzige Liebe gibt, mit solchen Menschen mitzugehen und mitzufühlen.
Jovita Markevice