Politische Bildung im Kino

Was es mit Moral bzw. mit Korruption auf sich hat, diskutierten Schüler und Schülerinnen der Caritas-Schulen mit einem heimischen Filmemacher.

Vier Klassen unserer Schule trafen sich im Kino mit Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Friedrich Moser (r.). Gemeinsam diskutierten sie über den Film "A Good American", der ab Herbst bei uns läuft.

Vier Klassen unserer Schule trafen sich im Kino mit Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Friedrich Moser (r.). Gemeinsam diskutierten sie über den Film „A Good American“, der ab Herbst bei uns läuft.

Der kritische Umgang – sowohl mit den eigenen Daten in der elektronischen Welt als auch mit Obrigkeiten und politischen Prozessen – stand für vier Klassen der Caritas-Schulen dieser Tage auf dem Stundenplan. Dazu verlegten sie das Klassenzimmer kurzerhand in das Cineplex-Kino beim Bahnhof. Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Friedrich Moser, gebürtiger Oberösterreicher, der lange Jahre in Salzburg gelebt hat, präsentierte seinen Film „A Good American“. Der erzählt die Geschichte des „guten“ Amerikaners William Binney, eines langjährigen Geheimdienstmitarbeiters bei der NSA, der an der Entwicklung des Datensammlungs- und Analyseprogramms „ThinThread“ arbeitete, das beispielsweise 9/11 vorhersagen hätte können, aber kurz vor dem Desaster durch ein wesentlich teureres, aber ineffizientes Programm „Trailblazer“ abgelöst wurde. Aus Geldgier, wie in dem Dokumentarfilm ausgeführt wird.

„Wir haben von Friedrich Moser sehr gutes Material vorher erhalten, so konnten wir uns mit den Schülern sehr gut vorbereiten“, erzählt Deutsch- und Geschichte-Lehrerin Sabine Weichenberger. Die Schwester des Filmemachers unterrichtet an der Caritas-Schule, daher stammt der gute Kontakt. Klug und sehr gut überlegt stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Fragen, die der Dokumentarfilmer ausführlich beantwortete und zum Schluss feststellte: „Bei den Geheimdiensten geht es um ungeheuerliche Summen, Geld bedeutet Macht.“ Genau darum geht es auch in der Schule. „Wir wollen unsere Schüler fit machen, um am politischen und gesellschaftlichen Prozess teilzuhaben und nicht ungefiltert alles aufzunehmen“, so Weichenberger. Etwa 220 junge Leute ab der neuen Schulstufe bereiten sich in der Schule auf Berufe im Sozialmanagement bzw. in sozialen Einrichtungen oder als Ordinationsassistenten vor. Es gibt die Fünfjährige mit Matura und die dreijährige Fachschule mit hohem Praxisanteil. „Unsere Schüler zeichnen sich durch soziale Kompetenz aus, und wir unterstützen sie dabei, dass sie sich zu offenen und fähigen Erwachsenen entwickeln können.“

Text und Foto mit freundlicher Genehmigung von Ricky Knoll